Zahlreiche interreligiöse Begegnungen auf verschiedenen Ebenen haben den Dialog weiter vorangebracht. Eine Vielzahl von Dokumenten des Dialogs wurde von der Katholischen Kirche gemeinsam mit anderen Religionsgemeinschaften erarbeitet und veröffentlicht.
Auch andere Religionsgemeinschaften haben aus ihrem Glauben oder ihrer Überzeugung heraus Dokumente zum Dialog verfasst.
Zeugnisse davon finden Sie auf dieser Seite.
Schon im Vorwort halten der Papst und der Großimam gemeinsam fest: "Der Glaube lässt den Gläubigen im anderen einen Bruder sehen, den man unterstützt und liebt." Auf dieser Basis betonen die beiden den Wunsch ihrer Religionen, gemeinsam den weltweiten Frieden zu fördern, Glaubens- und Meinungsfreiheit zu respektieren und die Bürgerrechte im Sinne einer Gleichberechtigung aller Menschen zu verteidigen. Dazu treten sie deutlich für Religionsfreiheit, Frauenrechte und Nachhaltigkeit ein. Somit werden die zentralen politischen Anliegen von Papst Franziskus in die Erklärung eingebettet – und als gemeinsame Anliegen beider Religionsgemeinschaften formuliert.
Für ein friedliches Zusammenleben in der Welt
unterzeichnet von Papst Franziskus und Ahmad Al-Tayyeb (Großimam von Al-Azhar) in Abu Dhabi, am 4. Februar 2019
befindet sich in verschiedenen Sprachen auf der offiziellen Seite des Vatikans
Mit zentralen Aussagen wie "Trotz der unversöhnlichen theologischen Unterschiede sehen wir Juden Katholiken als unsere Partner, enge Verbündete, Freunde und Brüder in unserem gemeinsamen Streben nach einer besseren Welt, die mit Frieden, sozialer Gerechtigkeit und Sicherheit gesegnet ist", antwortet die europäische Rabbinerkonferenz gemeinsam mit dem Rabbinischen Rat von Amerika auf die 1965 veröffentlichte Erklärung Nostra aetate des II. Vatikanischen Konzils der Katholischen Kirche.
Von einer Stimme des orthodoxen Judentums in Europa, Israel und (Nord-)Amerika werden damit wesentliche Inhalte der Konzilserklärung aufgegriffen (so auch die klare Verurteilung jeglicher Diskriminierung und Verfolgung), gemeinsame Dialoganstrengungen gewürdigt und die kontinuierliche Verbesserung der Kooperation für eine friedliche und gerechte Welt hervorgehoben.
Die enge Verknüpfung von Glauben und Geburt führt innerhalb des Dokumentes zu zahlreichen Blicken auf die spezifische Situation des Staates Israel als einer jüdischen Nation, aber auch der als Bedrohung wahrgenommenen Säkularisierung in Europa und Nordamerika. Allen lehrmäßigen Unterschieden zum Trotz wird das gemeinsame Bemühen, dem jeweiligen Offenbarungsauftrag für alle Menschen treu zu bleiben, bekräftigt.
Die gemeinsame Welt und die respektierten Besonderheiten.
Reflexionen über 50 Jahre von Nostra Aetate
(10. Februar 2016)
Der Originaltext der englischen Übersetzung findet sich auf der Homepage des "Rabbinical Council of America".
